Schütze-Zeit
Am 21.11.2020 um 21:43 Uhr wechselte die Sonne ins Tierkreiszeichen Schütze. Jetzt beginnt die dunkelste Jahreszeit im Jahr. Die Sonne nähert sich ihrem tiefsten Punkt. Wenn sie in das Tierkreiszeichen Steinbock Eintritt ist Wintersonnwende, die Geburt des neuen Lichts. Doch noch ist es nicht soweit. Während der ganzen Schützezeit regiert die Nacht, die Zeit in der wir ohne die Sonne auskommen müssen ist länger als die paar Stunden am Tag, in denen sie sich zeigt. Was uns trägt in dieser dunklen Jahreszeit ist die Vorfreude auf die Wiedergeburt des Lichts, das Wissen, dass nach dem baldigen Erreichen der Talsohle die Sonne wieder unaufhaltsam aufwärtssteigt, die Tage wieder länger werden und am 20.03. zu Frühlingsbeginn, der auch gleichzeitig der astrologische Jahresbeginn ist, die Fühlings - Tag- und Nachtgleiche erreicht ist.
Die Vorfreude auf das Licht – im Christentum auf das Weihnachtsfest, die Geburt Christi. Iin vorchristlicher Zeit wurde zur Sonnwende der Tag der unbesiegbaren Sonne gefeiert. Etwas von diesem Optimismus, von dieser Vorfreude tragen alle Schützegeborenen mit sich. Sie brauchen ein Ziel, das sie trägt, eine Hoffnung auf Künftiges. Sie schicken ihre Ideen wie Pfeile in die Welt und folgen ihnen. Dabei ist der Weg das Ziel. Sie lieben es unterwegs zu sein, zu was oder wohin auch immer, begleitet von Optimismus, Begeisterung und Offenheit. Schütze ist das dritte Feuerzeichen nach Widder und Löwe, ein bewegliches Zeichen, das der Flamme gleicht. Schütze-Geborene wollen brennen für etwas, an das sie glauben. Sie müssen einen Sinn erkennen, in dem was sie tun. Dabei sind sie wie alle Feuerzeichen aktiv, großzügig, heiter und lebensbejahend. Sie streben nach Weite und neuen Horizonten im übertragenen wie im konkreten Sinn. Details interessieren dabei wenig. Erweist sich der eine Weg als zu schwierig, zu steil, zu unüberwindbar, wird ein neuer gesucht, wobei auch das Ziel durchaus ein Neues sein kann. So kann es auch vorkommen dass das Nächstliegende übersehen oder zu schnell aufgegeben wird Wer selbst sehr für etwas brennt, möchte das Feuer der Begeisterung weitergeben, ansteckend wirken, dann fällt schwer zu verstehen, dass andere sich von Ideen, Einsichten oder Visionen weniger oder überhaupt nicht anstecken lassen, wie sehr auch versucht wird, zu missionieren. Doch bei aller Sinnsuche und ihrem Gespür für das Erhabene und Große heben Schütze-Geborene selten ab. Vielmehr orientieren sie sich an der unmittelbaren Lebenswelt und suchen auf materieller Ebene nach Erkenntnis.
Dem beweglichen Feuer ist auch der Funke zugeordnet, symbolisch der Funke, der überspringt, sich an einer Idee entzündet, einer Begeisterung entspringt, erwärmt, strahlen lässt. Schütze-Menschen lachen gerne, sind jovial, gerne in Bewegung und an der frischen Luft. Sie können sich auf alles Mögliche einlassen weil sie neugierig sind auf die Welt und die Menschen. Ihre Reiselust führt sie in ferne Länder und zu fremden Kulturen, wo sie neue Einsichten und Eindrücke gewinnen, die sie mit nach Hause nehmen. Schütze-Menschen brauchen eine Aufgabe im Leben. Routinekram langweilt sehr schnell. Am besten sind sie dort, wo sie ihre Einfälle spontan in die Realität umsetzen können. Sie können zur Besserwisserei neigen, auch zur Großspurigkeit oder Verschwendungssucht, aber sie sind immer Menschenfreund und Kamerad.
Schütze ist ein männliches, aktives Feuerzeichen, heiß und trocken, Jupiter ist sein Regent, Merkur im Schütze in Fall. Auf der körperlichen Ebene sind ihm die Hüfte und Oberschenkel zugeordnet.
Das Schütze-Zeichen wird oft als Zentaur abgebildet, halb Mensch halb Pferd. Symbolisch stellen sie die Verbindung her zwischen Geist und Materie, beschreiben die Dualität zwischen instinktiven und geistigen Bedürfnissen, die in uns angelegt sind.
Steinbock-Zeit
Vom 22. Dezember bis 20. Januar durchläuft die Sonne das Tierkreiszeichen Steinbock. Sie beginnt dieses Tierkreiszeichen am tiefsten Punkt ihrer Bahn: der Wintersonnwende.
So steht der Steinbock im Zeichen der Lichtgeburt. „Ein neues Licht wird uns geboren, ein neues Kind wird uns geschenkt“ – wer kennt sie nicht, die Worte der Christenheit, die zu dieser Zeit die Geburt jenes Kindes feiert, das Licht der Welt werden soll. Aus der Tiefe beginnt der Aufstieg zur Höhe, aus dem Verborgenen steigt etwas Neues empor und neue Hoffnung wächst.
Auch dort wo christliche Symbole nicht mehr lebendig sind, kann man Reste alter Traditionen und Verhaltensweisen beobachten, die mit Rückbesinnung und Neuanfang zu tun haben. Während der Steinbockzeit schließt man das vergangene Jahr ab und macht Pläne für das Neue. Ein Bedürfnis nach Rückschau ist spürbar, nach Wärme, Licht und die Familien rücken enger zusammen.
Steinbockwetter: kalt, mit vielen Minustemperaturen, dunkel, das Leben ist anstrengend geworden. Man muss sich schützen vor Kälte, vor Dunkelheit, vor Unsicherheit. Die Wohnung sichern, die Pflanzen überwintern, die Wege auf Glatteis kontrollieren….
Man muss! Der Leitspruch vieler Steinbock-geborenen. Pflichtbewusstsein ist oberstes Gebot. Die Notwendigkeit zur Kontrolle, Überprüfung auf Fakten und die Orientierung am Machbaren geben Sicherheit. „Postfaktisch“ ist für Steinböcke unhaltbar. Der Weg aus der Dunkelheit verlangt Ausdauer, Kraft, Verlässlichkeit, Genügsamkeit und Durchhaltevermögen.
Der Steinbock lebt im Hochgebirge und sucht einsame, menschenleere Gegenden auf. Er lebt auf kahlen Klippen, in dünn bestandenen Wäldern und auf steilen Felsen. Er ist von großer Kraft und Ausdauer, braucht wenig Nahrung und kommt gut mit kargen Grasbeständen aus. Als geschickter Kletterer läuft er sicheren Trittes über steile und gefährliche Felsvorsprünge. Ein winziges Stück Unebenheit genügt ihm, um sicher an ihnen hochzuklettern.
Die Menschen, die in diesem Zeichen geboren werden, sind wesensverwandt mit diesen Qualitäten. Das kann sich, je nach individueller Veranlagung, auf vielfältige Weise ausdrücken: während den einen Genügsamkeit, Zuverlässigkeit und Ausdauer erstrebenswerte Lebensqualität sind, streben die anderen nach schwindelerregende Höhen oder sind geprägt von der waghalsigen Kunst des Springens und Kletterns, sei es um die Einsamkeit zu genießen oder um sich einen weiten Aus-und Überblick zu verschaffen.
Steinbock-Geborene können sehr Beharrlich und Widerstandsfähig sein. Sie haben die Fähigkeit, einmal gesteckte Ziele durch unermüdliches Verfolgen und allen Widerständen zum Trotz, durchzusetzen. Sie müssen ihre Vorsätze in die Tat umsetzen, einfach weil es so sein muss. Sie wollen einer Aufgabe dienen, aber ihrer auch Herr werden. In hohem Maß bereit, Verantwortung zu tragen, geht es um die Befriedigung seines Wirkungsdranges, um Selbstachtung und um Anerkennung der eigenen Leistungen, mit denen sie auch in der Öffentlichkeit gesehen werden wollen.
Dabei bleibt das Gefühlsleben des Steinbocks gerne seine Privatangelegenheit. Die Weichheit und Gefühlsbetontheit seines Gegenpols Krebs mit seiner Sensibilität und Verletzlichkeit machen ihm Angst. Das Erleben auf der mehr seelischen Ebene gefährdet seine Unabhängigkeit und macht ihn angreifbar. Gefühle verpflichten, so bleibt er lieber auf der „korrekten“ Seite seinen Mitmenschen gegenüber, wobei er genaue Abmachungen schätzt und auch vor konkreten Verpflichtungen nicht zurück schreckt.
Traditionell wird dem Steinbock das Knie zugeordnet.
Zum Tierkreiszeichen Steinbock gehört Saturn.
„Als die Zeit erfüllt war“… herrschte bei der Geburt des göttlichen Kindes nicht Fülle und Überfluss, sondern saturnische Kargheit, die Dunkelheit des Stalles und Ungeborgenheit. Saturn symbolisiert die Kraft der Konzentration auf das Wesentliche und zeigt uns den Weg aus tiefster Depression ans Licht.
K Wassermann - Zeit
abzuschaffen die Knechtschaft des Menschen durch den Menschen!
das ist unsere Einladung.
Leben! Einzeln und frei wie ein Baum
und brüderlich wie ein Wald,
das ist unsere Sehnsucht!
Nazim Hikmet: Davet - Die Einladung
Treffender kann man Wassermann-Energie nicht beschreiben!
Wasserman ist ein fixes Luft-Zeichen und gleichzeitig Symbol für Erneuerung, Umbruch und Revolution. Wie passt das zusammen? Der fixen Luft entspricht das Kohlendioxyd, das in großen Mengen bei Vulkanausbrüchen (Uranus) frei gesetzt wird und an vielen Orten aus Rissen und Spalten dem Erdboden entströmt. Wassermann folgt dem Tierkreiszeichen Steinbock, beide werden von Saturn regiert. Im Wassermann löst sich, was im Steinbock gebunden war, die Erde gibt ihre Energie frei und stellt sie als notwendige Basis für das Leben zur Verfügung. In luftiger, also geistiger Weise, muss nun weiter bearbeitet werden, was sich als Aufgabe für die Zukunft stellt. Was unter Steinbock begonnen wurde, kann hier nun ganz zum Thema werden. Nun geht es um einen Überblick über die Lage, um Zusammenschau der verschiedenen Möglichkeiten und um Weitergabe der gewonnenen Erkenntnisse. Die zeigt sich auch im Symbol des Sternbild Wassermann: Ein Mensch mit einem irdenen Gefäß in der Hand, das er schräg hält und aus dem Wasser fließt als Symbol der Fülle von Erfahrungen, Einsichten und Erkenntnisse die nun ausgeschüttet und weitergegeben werden, damit sich neues daraus entwickeln kann.
Menschen mit einer Betonung der Wassermann-Energie im Horoskop gehören zu den kritischen Zeitgenossen, die gerne hinterfragen und ihre eigen Weltordnung zum Allgemeingut erheben möchten. Die Welt will neu gedacht werden unter diesem Zeichen. Die Welt der Ideen und Gedanken ist grenzenlos, und dieses Gefühl der Grenzenlosigkeit, der Freiheit und der unendlichen Möglichkeiten, sind dem Wassermann inhärent. Er weiß dass es ohne Ideale keinerlei Fortschritt geben kann, aber das Verankern von Idealen braucht Zeit, Flexibilität und Feingefühl – und auf diesen Gebieten sind Wassermann-Geborene nicht gerade überbegabt. Obwohl ein Luftzeichen, fehlt ihnen oft die Fähigkeit, umzudenken und eine andere Perspektive einzunehmen. So haben wir es hier mit den Freidenkern, den Querdenker, den Rebellen, Revolutionären, Außenseiter und Individualisten zu tun. Sie wollen ihrem Leben und ihrem Tun eine persönliche Note verleihen, anders sein als alle anderen und v.a. vom Durchschnitt abweichen. Als Teamplayer sind ihnen Hierarchien suspekt und ein Relikt aus grauer Vorzeit. Sie glauben fest daran dass jeder ein freies und mündiges Individuum ist. Wozu braucht es jemand der die anderen kontrolliert? Sich selbst bestimmen zu können, auch auf beruflicher Ebene, ist Anliegen und Ziel. Dabei sind sie keine Eigenbrötler sondern hegen den großen Wunsch, mit genauso selbstständigen anderen Personen in einem sich gegenseitig befruchtenden Austausch zu stehen. Im Grunde träumen sie von einer Welt, in der auch die Arbeit von gegenseitigen Respekt, Liebe und Gleichheit geleitet wird.
Als typisches Luftzeichen ist dem Wassermann die Welt der Gefühle und Emotionen fremd bis peinlich. Sein Symbol ist der Wasserträger. Er trägt den Krug, um den Menschen das Wasser des Lebens zu bringen – macht sich aber nicht die Hände nass. Als glänzende Logiker kann er rational und analytisch menschliches Verhalten analysieren, Gefühle spielen dabei keine Rolle. Nicht dass Wassermann betonte Menschen keine Gefühle hätten, sie machen ihnen jedoch Angst und verursachen Unsicherheit. Was geistig erfasst werden kann ist sicher, weil es mit Vernunft angehbar ist. Er wird dem Wissen immer gegenüber dem blinden Glauben den Vorzug geben. Wassermänner und –frauen sind beste Freunde, belastungsfähige Kumpel, treue Begleiter und zuverlässige Partner, großzügig und menschenfreundlich – solange man nicht versucht sie emotional unter Druck zu setzen. Dann nämlich, sind sie weg. Sie lieben die Menschheit, nicht aber den Menschen. Sie befassen sich mit Dingen, die mehr mit der Gesamtheit, als mit dem Einzelnen zu tun hat. Sozialarbeit, Menschenrechte, Erziehung und Politik sind ihre Themen mit denen sie die Welt in Ordnung bringen wollen. Ihr Sinn für Gerechtigkeit und Anstand lässt sie immer Partei ergreifen für die weniger privilegierten und im Grunde ihres Herzens sind sie die geborenen Demokraten.
Die Sonne steht vom 19. Januar bis 19. Februar im Tierkreiszeichen Wassermann. Noch Winter zwar, aber die Tage werden wieder länger. Die Zeit der tiefen Dunkelheit ist vorbei und neuer Optimismus und Hoffnung keimen auf. Es ist kein Zufall dass die Fastnacht in die Wassermannzeit fällt. Der Narr ist ein geistreicher Spaßmacher von oft auffälligem Aussehen, der Gegenentwurf des gottgefälligen Menschen, nicht nur durch sein Verhalten, sondern auch sichtbar außerhalb der Norm. Er konfrontiert uns mit dem Unzumutbaren und spottet der Obrigkeit, die lieber schweigsame Lämmer als lautstarke Protestler zum Volk haben. Er spricht aus was viele sich nicht trauen und wird so zum Sprachrohr für die Menschen. „Wenn der Wassermann erfasst, dass nicht nur der Geist, sondern auch die Gefühle, die Träume und der Körper des Menschen göttlich sind, kann er das werden, was er im Herzen ist: Visionär und Prophet, Diener und Helfer der Menschheit, im Kleinen wie im Großen.“ (aus „astrologische Charakterkunde“ v. Liz Greene)